Einsparoptionen

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Baukosten senken, aber wie ?

Die meisten Bauherren versuchen mit Einsparungen durch Eigenleistung, dem Verzicht auf hochwertige Ausstattungen und Materialien, dem späteren Innenausbau (z.B. des Dachbodens) oder dem nachträglichen Garagen-/Carportbau die Baukosten zu senken.

Allerdings fallen diese Faktoren nur zu einem geringen Anteil ins Gewicht ! Mit fortschreitender Planung nimmt die mögliche Beeinflussung der Baukosten ab. Wer sparen will, muss das gleich zu Beginn -sprich mit dem Raumprogramm- tun. Später wird es immer schwieriger.

Was macht das individuell geplante Haus preiswert ?

Individuelle Architektenhäuser können preiswert sein, wenn man sich mit kreativem Ansatz auf das Essentielle beschränkt, wie z.B. eine sehr hochwertige Gebäudehülle und eine ökonomische Haustechnik.

Das eigentliche Sparpotential begründet sich aber meist durch eine optimierte Konstruktion und einen regelmäßigen Grundriss. Solange man sich an einen einfachen Baukörper mit einfachem Tragsystem hält, kann man sehr preiswert bauen, ohne etwa auf eine raumhohe Dreifachverglasung, Schreinertüren, Fußbodenheizung und eine komfortable Badausstattung verzichten zu müssen.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Baukosten sind:

1.  Raumprogramm

Wohnfläche reduzieren ?

Im Eigenheimbau sind Wohnflächen von etwa 110 bis 150 m² üblich.
Die Wohnfläche zwanghaft zu schrumpfen oder auf gewünschte Ausstattungen zu verzichten, sehen wir nicht als den Lösungsansatz für kostenreduziertes Bauen.

Allerdings muss man sich klarmachen, wie viel Wohnfläche tatsächlich und dauerhaft benötigt wird. Ungenutzte Räume sind nicht nur finanziell eine dauerhafte Belastung.

• Faustregel
Jeder eingesparte Quadratmeter Wohnfläche bedeutet eine Baukostenreduzierung.
Verzichten Sie also auf einen Raum mit 20 m², so können Sie sich bis 40.000 EUR gutschreiben !

2. Baukörper und Dachform

Einfacher Baukörper zeichnen sich durch eine rechteckige Grundform, große ununterbrochene Wandflächen, wenig Vor- und Rücksprünge oder Mauerecken aus. Auch die Fassade sollte einheitlich, mit möglichst gleichgroßen Fensteröffnungen gestaltet sein.
Der Herstellungsaufwand einfacher Baukörper ist somit auf das Wesentliche reduziert.

Sämtliche Unregelmäßigkeiten (Anschlüsse, Ausschnitte, Eckausbildungen etc.) müssen in den Ausschreibungen (z.B. Eckschutzschienen bei der Putzfirma) als Zulage aufgeführt werden und bedeuten zusätzliche Kosten.

Dachform.
Einfache Baukörper können mit einfachen Dächern versehen werden. Hierzu gehören Sattel-, Pult- oder Flachdächer.
Sämtliche Aufbauten, Dachfenster, Grate oder Kehlen treiben die Kosten in die Höhe.
Auch das Mängelrisiko bei einfachen Dachkonstruktionen (z.B. bei dem Anschluss der Dampfbremse) bleibt gegenüber komplizierten Dächern überschaubar.

3. Grundriss und Konstruktion

Einfacher Grundriss und einfache Konstruktion

Einfache Grundrisse ermöglichen ein regelmäßiges Konstruktionsraster, sie erfordern weniger Wände, Türen und weniger Anschlüsse.
Auch im Inneren des Gebäudes muss jedes Sondermaß, jeder Ausschnitt, jede Ecke extra bezahlt werden. Selbst beim Verlegen der Bodenbeläge wirkt sich das in der Rechnung aus.

Einfache Grundrisse bedeuten:
•  Begrenzung/Reduzierung der Raumanzahl
•  Einheitliche Raumgrößen und -zuschnitte
•  Keine reinen Verkehrsflächen
•  Trennung von Wohnbereichen durch Möbel anstatt Wände

Trennwände:
Die Wohnfläche wird umso billiger, je geringer der Trennwandanteil ist. Durch die Erschließung einzelner Räume über kleine Dielen und Flure wird der Trennwandanteil in die Höhe getrieben. Abhilfe schafft der Einbezug dieser Verkehrsflächen in die Räume.
1 m² Trennwandanteil pro Quadratmeter Wohnfläche kostet im Durchschnitt 100 EUR, das macht bei 100 m² Gesamtwohnfläche ca. 10.000 EUR der Baukosten aus.
Reduziert man den Trennwandanteil auf z.B. 0,7 bewirkt das einen Kostenvorteil von rund 3.000 EUR.

4. Installationen

Einfache Installation

Später verdeckte Rohre für die Sanitärinstallation werden bei der Suche nach Einsparpotentialen gern übersehen.
Aber auch hier muss jeder Meter und jede Eckausbildung bezahlt werden. Es gilt daher in erster Linie der Grundsatz eine „lange Leitung“ zu vermeiden. Nassräume (Bad, WC, Küche, Hauswirtschaftsraum) sollten neben- und/oder übereinander angeordnet werden und möglichst nahe am öffentlichen Kanal liegen. Je kürzer die Verteil-/Steig- und Grundleitungen desto billiger die Installation.

5. Geschosse / Keller

Auf Keller verzichten ?

Es ist in der Tat eine nennenswerte Einsparung, wenn auf den Keller verzichtet werden kann. Wenn es Topographie und Grundstücksgröße zulassen sind ebenerdige Abstellräume eine günstige und komfortable Alternative.
Ein anderer vertretbarer Weg ist es, die Wohnfläche auf das Untergeschoss zu erweitern (z.B. bei Hangbebauung).