Baukosten kennen und differenzieren !
Wer ein Haus bauen will, muss rechtzeitig kalkulieren, was er sich leisten kann. Doch wie viel kostet ein Haus ?
Es liegt auf der Hand, dass sich diese Frage nicht mit der Nennung einer Zahl beantworten lässt.
Natürlich spielt zuerst der Grundstückspreis eine wesentliche Rolle. Hier schwankt der Kaufpreis zwischen unter 100,-- EUR/m² in ländlichen Regionen bis über 500,-- EUR/m² in Top-Stadtlagen.
Für die erste grobe Kostenschätzung des Wohnhauses, gibt es zwei Berechnungsmethoden:
1. Berechnung nach m² / Wohn-/Nutzfläche: |
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2. Berechnung nach m³ / umbauten Raum: |
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Hier wird der Erstellungspreis pro m² gebaute Fläche angesetzt. Je nach Ausstattung und Haustechnik schwankt der Preis pro m² zwischen |
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Unter dem sog. umbauten Raum ist das Gesamtvolumen des Gebäudes einschl. Wände, Decken und Dach zu verstehen. Der Preis pro m³ liegt zwischen |
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2.300,-- und 3.000,-- EUR * |
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450,-- und 550,-- EUR * |
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* Die Angaben beziehen sich auf die reinen Erstellungskosten, also ohne Grundstück, Außenanlagen, Baunebenkosten (Honorar etc.) * inclusive 19 % Mwst.
(STAND: 2021) Gem. Baupreisindex ist mit jährlichen Preissteigerungen von ca. 3-7% zu rechnen.
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Eine seriöse Kostenschätzung kann jedoch erst nach einer Begutachtung des Grundstückes und einem vorliegenden Entwurf, der das Raumprogramm und die Ausstattungswünsche der Bauherrn berücksichtigt, erfolgen.
Will man Kosten verringern, so muss man wissen, durch welche Planungsentscheidungen Kosten in welcher Höhe verursacht werden und in welchem Umfang diese verringert werden können. Architekten richten sich bei der Kostenberechnung meist nach der DIN 276 "Kosten im Hochbau". Hier werden alle mit dem Bauen zusammenhängenden Kosten benannt und gegliedert. (Sh. u.g. Tabelle)
!!! Preissteigerungen:
Natürlich sind auch wir nicht vor aktuell (teils hohen) Preissteigerungen gefeit. Der Bauboom der letzten Jahre, aber auch fortlaufend schärfer werdende gesetzliche Vorgaben (Energieeinsparverordnungen, DIN-Normen etc.), erfordern immer höhere Baukosten. Kostengünstiges Bauen wird immer schwieriger. Umso wichtiger ist ein Planungspartner mit umfangreichem Wissen über die einzelnen Baukosten. Was kostet Wieviel? Was ist unbedingt notwendig und auf welche Punkte kann bewusst verzichtet werden, ohne an Materialqualität und Wohnkomfort einzusparen.
Kostengruppe
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umfasst hauptsächlich Kosten für
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1. Grundstück * |
Grundstück und Kosten für den Erwerb (Makler, Notar, Grundbuch, Vermessung, Gewerbesteuer) |
2. Herrichten und Erschließen * |
Anschlüsse an die Ver- und Entsorgung und an das Straßennetz; Herstellen der Bebaubarkeit (Beseitigung Altlasten, Schutz Baumbestand, Abbruch) |
3. Bauwerk - Baukonstruktion |
Herstellung des Bauwerks (untergliedert nach Bauteilen) |
4. Bauwerk - Technische Anlagen |
Heizung-/Lüftungsanlagen, Sanitäranlagen, Elektroinstallation |
5. Außenanlagen |
Befestigung und Bepflanzung von Flächen, Stellplätze, Einfriedungen |
6. Ausstattung |
Möbel, Küche |
7. Baunebenkosten * |
Honorare für Architekten und Ingenieure, Gebühren für Genehmigungen, Finanzierung, Zinsen Zwischenfinanzierung |
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* Baunebenkosten in der Detailübersicht: |
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Baunebenkosten |
Grunderwerbsteuer |
3,5% des Grundstückspreises |
Kosten für die Baugenehmigung |
0,2% der Bausumme (abhängig vom Schwierigkeitsgrad) |
Kosten für die Vermessung, Architektenhonorare, Projektleitung |
12-15% der Baukosten |
Erschließungskosten |
25-75 EUR pro qm |
Anschlusskosten an öffentliche Versorgungsleitungen |
ca. 7.500 EUR |
Bereitstellungs- und Bauzinsen |
ca. 2-3% pro Jahr |
Baustrom, -wasser und -entsorgung |
ca. 0,6% der Bausumme |
Bauwesenversicherung |
einmalig mind. 150 EUR oder ca. 0,14% der Bausumme |
Bauherrenhaftpflichtversicherung |
einmalig mind. 67 EUR oder ca. 0,05% der Bausumme |
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Finanzierungsnebenkosten |
Beleihungswertermittlung- oder Bearbeitungsgebühren |
0-1% der Darlehenssumme |
Kosten für Notar- und Grundbuchamt (Eintragung von Grundpfandrechten) |
ca. 1,5% des Grundstückskaufpreises |
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